"Durch jede Religion oder spirituelle Richtung verschenkt ER Sich Selbst an Sich Selbst, sodaß jeder sich entsprechend seiner individuellen Natur entwickeln kann... Wie kann man dem Unbegrenzten Begrenzungen auferlegen, indem man behauptet, ›dies ist der einzige Weg‹?"
"Ein Mensch fühlt sich gelähmt, wenn er nicht die Freiheit hat, in seinen Handlungen auf eine ihm gemäße Art und Weise vorzugehen. Das gleiche Prinzip gilt auch im religiösen Bereich. Wenn der Sucher nicht seinem individuellen Temperament entsprechend weitangelegten Freiraum für die Entfaltung seines Strebens findet, so werden seine Bemühungen in gewohnten Gleisen stagnieren. Der einmal erwählte Pfad muß mit großer Zielstrebigkeit weiterverfolgt werden, damit Herz und Geist gereinigt werden. Wenn man das Ziel stets als lebendige Realität vor Augen hat, wird sich alles Notwendige von selbst ergeben.." "Ein Mensch, der auf der Suche nach Gott vorangegangen ist - den wird Gott nie wieder zurückgehen lassen. Gott ist eines Jeden wahrhaft inneres Selbst, der Atem eines Jeden Atems, das Leben eines Jeden Lebens, der Atma. Bis sein wahres Selbst ihm nicht enthüllt wurde, darf ein Sucher in seiner Suche nicht nachlassen. Durch Suchen wird man feststellen: das Selbst ist im eigenen Fassungsvermögen. Sich müde und erschöpft zu fühlen, weil man IHN noch nicht gefunden hat, ist in der Tat ein gutes Zeichen. Es zeigt, daß sich jemand der Reinigung seines Herzens und Geistes nähert." "Je mehr man Gott liebt, desto losgelöster wird man von Objekten der Sinneserfahrung. Sich auf Gott zu konzentrieren, bedeutet, zu IHM hingezogen zu werden. Und Vairagya (Entsagung) bedeutet, von der Verstrickung durch Sinnesobjekte frei zu werden. Anziehungskraft des Göttlichen zu erfahren und die Gleichgültigkeit gegenüber Sinnesobjekten gehen Hand in Hand. Entsagung ergibt sich von selbst. Es ist nicht notwendig, irgendetwas aufzugeben. Das ist wirkliche Entsagung. Momentan verzichtet ihr alle auf die Höchste Glückseligkeit, somit seid ihr die eigentlichen Entsagenden: Indem ihr das Höchste außer Acht laßt, verzichtet ihr auf das, was wirklich wertvoll ist." "Versuche, die Bedeutung von ›Alles ist Sein‹ zu begreifen, und du wirst dich sofort frei fühlen von aller Last." "Die Samskaras (Eindrücke im Geist) die in vielen früheren Leben erworben wurden, haben wie ein Banyanbaum ihre Wurzeln in alle Bereiche deines Seins gesenkt. Um sie zu entwurzeln, muß sowohl innerlich wie im Äußeren eine scharfe Axt angelegt werden. Versuche jeden Tag, solange du kannst, deine Sinne von allen äußeren Objekten zurückzuziehen und sie im Innern ruhen zu lassen." "Ma, manchmal scheinst Du jemanden sehr zu begünstigen, ein andermal würdigst Du eine Person keines Blickes." Ma:"Ich verhalte mich zu niemandem auf irgendeine Weise. Von ›Verhalten‹ kann hier nicht die Rede sein." "Mit wem sprichst Du dann?" Ma:"Ich spreche zu niemandem, ich gehe zu niemandes Haus, noch esse ich jemandes Nahrung. Alle Namen und alle Eigenschaften sind SEIN." Ein Ingenieur aus Europa fragte Ma: "Ich glaube nicht an Wiedergeburt - spielt das eine Rolle?". Ma antwortete: "Du glaubst an dieses Leben, nicht wahr? Es gibt nur ein wirkliches Leben und nur einen wirklichen Tod, welcher der Tod des Todes ist. Danach gibt es keine Geburt und keinen Tod mehr." "ER existiert immerdar und für jeden! Je mehr du dich IHM näherst, der die Quelle aller Gnade und Barmherzigkeit ist, desto mehr wirst du SEINE Gegenwart erfahren. Verbringe deine Zeit mit Japa, Meditation, dem Studium heiliger Schriften usw. Sei ehrlich in Gedanken, Worten und Taten. Laß andere tun, was sie wollen, wie sie eben veranlagt sind. Für den Guten ist die Welt gut. Verhalte dich anständig und aufrichtig zu den Menschen, mit denen du arbeiten mußt. Durch dein Beispiel werden andere verändert. Ein Mensch sollte voll Weitherzigkeit und Toleranz in seinen Ansichten und seinem Verhalten sein.( ... ) In welche Umstände Gott dich auch irgendwann versetzen mag, laß dich nicht ablenken und sei stets darauf bedacht, eine spirituelle Atmosphäre zu erzeugen. Die Grundlage dafür ist Ehrlichkeit in Worten und Handlungen, Ausdauer und Geduld. Verlaß dich in allem auf Gott. Daß alles mögliche während einer Pilgerreise passiert, ist nur natürlich, das ist der Lauf der Welt."
"Ein Heiliger ist wie ein Baum. Er ruft niemanden, noch schickt er jemanden fort. Jedem, der
kommen mag, gibt er Schutz - sei es einem Mann, einer Frau, einem Kind oder einem Tier. Wenn ihr
unter einem Baum sitzt, wird er euch vor den Unannehmlichkeiten der Witterung schützen, sowohl vor
der Hitze der Sonne als auch vor strömendem Regen, und er wird euch Blüten und Früchte schenken.
Ob sich ein Mensch an ihnen erfreut oder ein Vogel sie kostet, spielt für den Baum keine Rolle, sie sind
für jeden, der kommt und sie nehmen will. Und zu guter Letzt schenkt der Baum sich selbst! Wie dies
geschieht? Die Frucht enthält die Samen für neue Bäume gleicher Art. Wenn ihr also unter einem Baum
sitzt, werdet ihr Schutz, Schatten, Blüten und Früchte erhalten und zu gegebener Zeit euer Selbst
erkennen."
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